Moderne Entwicklungshilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe

Die Vision der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist, notleidenden Menschen nachhaltig zu helfen, indem sie befähigt werden, sich selbstständig zu helfen und dabei langfristige Entwicklung zu fördern, anstatt auf klassische Entwicklungshilfe angewiesen zu sein.


Entwicklungshilfe und die Bedeutung von “Hilfe zur Selbsthilfe” in der globalen Friedenspolitik

Die Welt steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Hunger, Armut und fehlender Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Entwicklungshilfe spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung dieser Probleme, doch es ist an der Zeit, über neue Ansätze nachzudenken. Eine vielversprechende Idee ist die “Hilfe zur Selbsthilfe”, bei der Menschen befähigt werden, sich selbstständig zu unterstützen und langfristige Entwicklung zu fördern.

Der Ist-Zustand der weltweiten Hilfsmaßnahmen

Weltweit gibt es unzählige Organisationen und Programme, die Entwicklungshilfe leisten. Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und internationale Institutionen investieren Milliarden von Dollar, um Länder in Not zu unterstützen. Besonders Länder in Afrika, Lateinamerika, Südasien und Palästina sind auf diese Hilfe angewiesen, da sie mit einer Vielzahl von Herausforderungen wie Hunger, fehlender sauberer Wasserquellen und unzureichender Gesundheitsversorgung konfrontiert sind.

Besonders betroffene Volksgruppen und Regionen

  • Afrika: In Subsahara-Afrika sind Länder wie der Südsudan, der Kongo und der Niger besonders auf Entwicklungshilfe angewiesen. Ethnische Konflikte und politische Instabilität verschärfen die Situation in diesen Regionen. Volksgruppen wie die Rohingya in Myanmar leiden unter Verfolgung und Gewalt, was ihre Abhängigkeit von Hilfe verstärkt. (1)
  • Lateinamerika: In Lateinamerika sind Länder wie Haiti, Nicaragua und Guatemala von Armut und mangelnder Infrastruktur betroffen. Indigene Gemeinschaften in Ländern wie Bolivien und Ecuador sind oft von Entwicklung ausgeschlossen und benötigen spezielle Unterstützung. Besonders die indigenen Völker im Amazonasgebiet stehen vor Herausforderungen durch Entwaldung und Landraub. (2)
  • Südasien: In Südasien haben Länder wie Afghanistan, Nepal und Bangladesch mit Naturkatastrophen, Konflikten und extremen Armutslagen zu kämpfen. Insbesondere die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch benötigen dringend humanitäre Hilfe. Die Dalits in Indien stehen oft am Rand der Gesellschaft und sind auf Unterstützung angewiesen. (3)
  • Palästina: In Palästina sind die Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland von anhaltender politischer Instabilität und wirtschaftlichen Herausforderungen betroffen. Die Gaza-Blockade hat die Lage verschärft und die Notwendigkeit von Entwicklungshilfe unterstrichen. (4)

Bedeutung und Umsetzung von “Hilfe zur Selbsthilfe”

Die Idee hinter “Hilfe zur Selbsthilfe” ist, diese Probleme anzugehen. Statt nur finanzielle Unterstützung zu bieten, wird den notleidenden Menschen geholfen, sich nachhaltig selbst zu helfen. Dies geschieht durch Bildung, die Förderung von Fähigkeiten, die Unterstützung von Kleinunternehmen und die Ermöglichung von Zugang zu Ressourcen. Ein entscheidender Schritt zur Gewährleistung, dass die Hilfe direkt den Menschen zugute kommt und Gelder nicht in behördlichen Kanälen “versickern”, ist die Umsetzung und Finanzierung von Entwicklungsprojekten in den Gemeinden vor Ort. Dies bedeutet, die lokale Bevölkerung aktiv in die Planung und Umsetzung einzubeziehen und sicherzustellen, dass die Ressourcen direkt in die Gemeinschaft fließen. (5)

Problematiken herkömmlicher Entwicklungshilfen

  • Abhängigkeit von klassischer Entwicklungshilfe: Eine der Hauptproblematiken besteht darin, dass viele Länder in einem Teufelskreis der Abhängigkeit von klassischer Entwicklungshilfe gefangen sind. Sie sind auf fortlaufende finanzielle Unterstützung angewiesen, um ihre Grundbedürfnisse zu decken, anstatt eigenständig wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
  • Mangelnde Nachhaltigkeit: Oft fehlt es an langfristigen Entwicklungsplänen, die die Abhängigkeit von Hilfe reduzieren sollen. Projekte werden oft kurzfristig konzipiert und führen nicht zu nachhaltigem Wachstum. Dies betrifft insbesondere die Landwirtschaft und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
  • Korruption und Misswirtschaft: In einigen Fällen verschwinden Entwicklungsgelder in den Taschen korrupter Beamter und führen nicht zu den erwarteten Verbesserungen in den Lebensbedingungen der Bevölkerung. Eine transparente und effiziente Verwendung von Entwicklungsmitteln ist dringend erforderlich.

Zertifizierungen und die Bedeutung des UNO Gewaltverbots

Ein wesentlicher und äußerst bedeutender Aspekt bei der Vergabe von Entwicklungshilfe ist die strikte Einhaltung des UNO Gewaltverbots. Dieses Verbot, verankert in Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen (6), legt fest, dass der Einsatz von Gewalt oder die Androhung von Gewalt in den internationalen Beziehungen zwischen Staaten untersagt ist, es sei denn, es liegt eine ausdrückliche Genehmigung des UNO-Sicherheitsrats vor. Die Bedeutung dieses Prinzips kann nicht genug betont werden.

Bindung des UNO Gewaltverbots an Entwicklungshilfen

Länder, die sich konsequent an dieses Verbot halten und aktiv für den Frieden in ihrer Region eintreten, werden belohnt, indem sie Entwicklungshilfe erhalten. Wenn Länder in Konflikte verwickelt sind oder Gewalt anwenden, schürt dies Instabilität und Unsicherheit in der gesamten Region. Dies hat zur Folge, dass die Bemühungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur Förderung von Entwicklung erheblich beeinträchtigt werden. Entwicklungshilfe, die in solche instabilen Umgebungen fließt, kann oft nicht effektiv eingesetzt werden und verfehlt ihr Ziel.

Dringlichkeit der Entwicklungshilfe vor Ort

Zusätzlich zu den oben genannten Herausforderungen unterstreichen weitere Faktoren die Dringlichkeit der Hilfe vor Ort:

  • Klimawandel und Naturkatastrophen: Viele der genannten Regionen sind besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Steigende Temperaturen, unvorhersehbare Wetterereignisse und Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme bedrohen die Lebensgrundlagen der Menschen. Diese Ereignisse führen zu akuten Notsituationen und erfordern schnelle und effektive Hilfe vor Ort. (7)
  • Gesundheitskrisen: Die jüngste COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung einer effektiven Gesundheitsinfrastruktur in den betroffenen Regionen deutlich gemacht. Die Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung, Impfungen und Gesundheitsaufklärung vor Ort ist von entscheidender Bedeutung, um Leben zu retten und die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen. (8)
  • Nahrungsmittelunsicherheit: Viele Menschen in diesen Regionen leiden unter Nahrungsmittelunsicherheit, insbesondere in Konfliktgebieten und während Naturkatastrophen. Die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Saatgut und landwirtschaftlicher Unterstützung ist unerlässlich, um den Hunger zu bekämpfen und die Ernährungssituation zu verbessern. (9)
  • Bildungschancen: Kinder in benachteiligten Regionen haben oft eingeschränkten Zugang zu Bildung. Die Schließung von Schulen aufgrund von Konflikten oder Gesundheitskrisen verschärft dieses Problem. Bildungsprogramme vor Ort sind notwendig, um den Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. (10)
  • Flüchtlingskrisen: Konflikte und Naturkatastrophen zwingen viele Menschen zur Flucht. Die Unterstützung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen erfordert sowohl kurzfristige humanitäre Hilfe als auch langfristige Lösungen, um ihnen bei der Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen zu helfen. (11)

Entwicklungshilfe ist Friedenspolitik

Insgesamt bleibt Entwicklungshilfe ein entscheidendes Instrument im globalen Kampf gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit, insbesondere in Ländern wie Afrika, Lateinamerika, Südasien und Palästina. Die Konzeption der „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet einen vielversprechenden Ansatz zur langfristigen Verbesserung der Lebensqualität in diesen Regionen. Durch die Integration innovativer Konzepte, die Betonung von Bildung und Fähigkeitstraining, die Umsetzung in den Gemeinden vor Ort und die strikte Einhaltung des UNO Gewaltverbots kann die Entwicklungshilfe nachhaltiger und effektiver gestaltet werden.

Vision moderner Entwicklungshilfe

Eine innovative Herangehensweise der „Hilfe zur Selbsthilfe“ durch ein Baukastensystem auf Grundlage des alten Klosterplans „St. Galli“ (12), und dem auf dem Wiki erarbeiteten Konzept ermöglicht eine schnelle und effiziente Unterstützung in Flüchtlingscamps und Krisengebieten. Dieser Ansatz betont die zentrale Bedeutung von Bildung und Fähigkeitstraining, um den Menschen die Werkzeuge zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu geben. Entwicklungshilfe durch „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist nicht nur um eine Option, sondern um eine ethische Verpflichtung, um das Leiden der Menschen in benachteiligten Regionen zu lindern und langfristige positive Veränderungen zu fördern.

Quellen
  1. United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR). (2021). “Where we work – Sub-Saharan Africa.”
  2. World Bank. (2021). “Latin America and the Caribbean.”
  3. UNICEF. (2021). “South Asia – Child Poverty and Disparities.”
  4. United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UNOCHA). (2021). “Occupied Palestinian Territory.”
  5. World Food Programme. (2021). “Local Purchase for Progress (LPP).”
  6. United Nations. (2021). „Charter of the United Nations: Chapter VII.“
  7. United Nations Framework Convention on Climate Change
  8. World Health Organization
  9. Food and Agriculture Organization of the United Nations
  10. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
  11. United Nations High Commissioner for Refugees
  12. St. Gallen Foundation for International Studies. (2021). „St. Gallen Klosterplan.“

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Bedeutung von Entwicklungshilfe und die Herausforderungen, denen sie gegenübersteht, sowie die Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer Wirksamkeit durch die Förderung der Selbsthilfe und die Einhaltung des UNO Gewaltverbots. Die genannten Quellen bieten zusätzliche Informationen und Einblicke in die jeweiligen Bereiche.